CDU-Kreistagsfraktion Northeim

CDU im Gespräch zu den Förderschulen mit bildungspolitischem Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Christian Fühner MdL und Vertretung der Erich Kästner Schule

Wollen die Inklusion in der Bildung ermöglichen, aber nicht mit der Brechstange durchsetzen-Anerkennung der Realitäten macht Förderschulerhalt nötig

 
Northeim. Das Thema des Förderschulerhalts im Landkreis Northeim hatte zuletzt in der öffentlichen Diskussion wieder an Fahrt aufgenommen, sei doch der Bildungssektor in einem Land ohne eigene Ressourcen eines der Zukunftsthemen. Nach wie vor steht die CDU zum Erhalt der Förderschule Lernen. Zuletzt hatte man dafür Rückendeckung aus der Landes-CDU erhalten, die im Falle eines Wahlsieges am 09. Oktober die Förderschulen Lernen in Niedersachsen laut Regierungsprogramm erhalten will.

Nun fand ein Austausch zwischen Vertretern der Förderschule (Erich Kästner Schule), dem Bildungspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Christian Fühner MdL, den Landtagskandidaten Dr. Andreas Kroll und Tristan Marienhagen, sowie der CDU-Kreistagsfraktion statt. 

 

Ziel des Gesprächs war ein enger Austausch zwischen den Betroffenen und der CDU vor Ort sowie der Landespolitik, bei dem auch das weitere Vorgehen auf Kreis-, als auch Landesebene erörtert wurde. „Wir setzen uns weiterhin, sowohl auf Kreis- als auch Landesebene für einen Erhalt der Förderschule Lernen ein, um eine echte Wahlfreiheit in der Bildung für die besonders förderbedürftigen Schülerinnen und Schüler zu erhalten“, meinen die Landtagskandidaten Dr. Andreas Kroll (Wahlkreis 18 Einbeck) und Tristan Marienhagen (Wahlkreis 17 Northeim). Dies sei auch vor der in Art. 26 Nr.3 der Menschenrechtecharta festgehaltenen Wahlfreiheit der Eltern bei der Wahl des Bildungsmodells für ihre Kinder geboten.

Selbstverständlich stehe man als CDU im Land, als auch vor Ort für das Ziel einer inklusiven Beschulung, doch derzeit sei das Problem des Lehrermangels, des Sonderpädagogenmangels und auch die besondere Belastung der Schulen generell zu beachten: „Wir wollen die Inklusion erreichen, aber derzeit ist dies schlichtweg nicht umsetzbar. Das ist auch keine generelle Verweigerung von uns als CDU, sondern wir erkennen hier lediglich die Realitäten an, die aus unserer Sicht den Erhalt der Förderschule Lernen nötig machen“, erklärt Christian Fühner MdL, Bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion bei dem Treffen.

Eines der Probleme, aus dem die Inklusion in der Bildung aus Sicht der CDU derzeit nicht umsetzbar sei, ist nach Aussage von Christian Fühner MdL die Tatsache, dass man derzeit keine inklusive Lehrerausbildung im Rahmen des Lehramtsstudiums kenne. Dies bedeute, dass man mit den herkömmlichen Lehrmethoden die zusätzliche Herausforderung der Inklusiven Beschulung bewältigen müsse. Dies gehe aus Sicht des CDU-Kreisverbandes zu Lasten der Schülerinnen und Schüler: „Ziel muss doch stets das Wohl der Kinder sein. Dies erreicht man in der Bildung aber nur durch ausreichende Betreuung besonders förderbedürftiger Schüler im Unterricht. Hiermit sind Lehrer an Regelschulen mit zu großen Klassen und „herkömmlichem“ Lehramtsstudium zumeist überfordert, weshalb wir die Inklusion in der Bildung nicht mit der Brechstange durchsetzen dürfen“, erläutert David Artschwager, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Northeim.

Die kürzlich eingebrachte Initiative von SPD und Grüne/ Linke ein Inklusionskonzept für die Schulen im Landkreis Northeim zu erarbeiten sei aus zwei Gründen kein ernstzunehmender Lösungsansatz: Zunächst sei ein Inklusionskonzept für Schulen eine Aufgabe für die Landesschulbehörde. Die Erarbeitung im Landkreis Northeim überschreite nicht nur die Kreiskompetenzen, sondern sei auch schlichtweg nicht umsetzbar, da für die Bildungspolitik in Niedersachsen ein Einzelansatz eines einzigen Landkreises kaum Beachtung finden würde.

Darüber hinaus sei man in der CDU über die geplante Zusammensetzung des „Runden Tisches“, der dieses Konzept erarbeiten soll sehr verwundert: „Die Idee einen runden Tisch zu etablieren, ohne die Betroffenen, namentlich die Förderschulen und deren Lehrer sowie Elternvertreter an dem Prozess der Erarbeitung des Inklusionskonzeptes zu beteiligen ist nicht Lösungsorientiert! Statt gemeinsam mit den Betroffenen an möglichen Lösungen zu arbeiten scheint man lieber über deren Kopf hinweg entscheiden zu wollen“, so Beatrix Tappe-Rostalski, Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion.